Feine Antennen

Kinder haben sie oder auch Überwachungsdienste. Aber Spaß beiseite. Seit Chiara weiß das Mama ein Baby im Bauch hat übt sie sich in große Schwester und hat auch zum Thema entsprechende Fragen. Wie kniffelig solche Fragen mitunter sein können, zeigt die folgende Situation.

Chiara fragte mich die Tage was ich den lieber hätte, ein Mädchen oder einen Jungen. Ich meinte darauf nur das es mir am liebsten wäre das dass Baby gesund ist und es mir deshalb im Grunde egal ist welches Geschlecht es haben wird. Mit dieser Antwort war Chiara aber so überhaupt nicht zufrieden…ja sogar bedrückte sie diese Antwort doch ziemlich.

Nachdem ich mich mit Chiara also über das Geschlecht und den Gesundheitszustand des Babys ausgetauscht hatte, ging ich alleine Essen holen(Pizza) und in Chiaras Kopf fing es an zu arbeiten. Sie dachte nach und Silvia erzählte mir dann als ich wieder da war, dass Chiara es bedrückt das ich gesagt habe “hauptsache gesund”! solle das Baby sein, ist Chiara doch gerade schon etwas länger wieder mit einem Handycap belastet. Die Bronchien machen ihr zu schaffen und sie verbindet damit, dass sie krank ist und ich sie vielleicht deswegen nicht so lieb habe wie vielleicht das Baby das dann hoffentlich gesund auf die Welt kommt. Ein ziemlich komplizierter Gedanke für eine fünfjährige und ich hatte gar nicht soweit gedacht als ich mich mit ihr unterhielt.

Ich nahm mir Chiara dann vor dem ins Bett gehen nochmal vor und erklärte ihr, dass alle Eltern eigentlich so sind…das sie sich ein gesundes Kind zur Geburt wünschen und das es dann eigentlich egal ist welches Geschlecht es hat. Hauptsache eben gesund. Dann sagte ich ihr auch, dass wenn man erst mal auf der Welt ist, es doch so ist das man halt mal einen Schnupfen bekommt oder auch mal eine Bronchits und das dann auch nicht schlimm ist bzw. deswegen hat Mama oder Papa ihr Kind doch nicht weniger lieb. Man ist eben nicht mehr im geschützen Bauch. Chiara verstand dann auch so in etwa was ich mit “gesundes Baby” meinte hoffentlich. Ich wünsche es mir zumindest das sie es etwas verstanden hat.

An solchen Situationen merkt man dann, dass unsere “große” schon ganz schön groß geworden ist und mehr versteht wie man ihr vielleicht manchmal zutraut.