Entwicklungsstadien und Meilensteine

Über zutrauen und zumuten…

2012_09_16_11_52_IMG_5665 …eine schwierige Zeit ist es gerade, wichtige Entscheidungen stehen an. Lebensverändernde Entscheidungen die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Entscheidungen die Weichen stellen in die Zukunft, nur welche Weichenstellung wird die richtige sein. Oftmals ist das Gute an Entscheidungen, dass man sie nicht selbst treffen muss, sondern das man Entscheidungen aufdiktiert bekommt. Man muss dann also lediglich mit der Entscheidung leben zum Beispiel auf der Arbeit.

Chiara wird nun bald mit einer Entscheidung leben müssen die wir Eltern ihr aufdiktieren, weil es um eine Entscheidung geht die ein Kind nicht selbst treffen kann. Der Gang zur Schule.
Jetzt ist Chiara ein Kann-Kind weil sie nach dem 30. Juni geboren ist und wäre somit als Kann-Kind in der Schule mit 5 Jahren und somit die Einschulung im kommenden Jahr 2013 knapp eineinhalb Monate vor ihrem 6. Geburtstag. Blöd an der ganzen Sache ist, dass wenn das Schulamt nächstes Jahr entscheiden würde das sie nicht in die Schule kann, dann gäbe es gleich mehrere Dramen.
Aber der Reihe nach.

Im Kindergarten gibt es ein Vorschulprogramm für die KiGa-Kinder die ihr letztes Jahr im Kindergarten haben. Ein Programm das mehr unterstützend auf die Grundschule vorbereitet. Würden wir Chiara jetzt für eben dieses Programm anmelden und sie damit als Kann-Kind anmelden, dann würde sie das Vorschulprogramm mitmachen. Aber wenn es nächstes Jahr dann heißt, Chiara darf nicht als Kann-Kind in die Schule weil z.B. kein Platz mehr in den Klassen ist, oder weil die Schulärztliche Untersuchung ergibt das sie nicht reif ist, dann ist sie automatisch für das noch zu machende Kindergartenjahr 2013/14 disqualifiziert, nochmal das Vorschulprogramm mitzumachen.
Was ich persönlich total Panne finde, denn was kann Chiara denn dafür das irgendjemand entscheidet das sie nicht in die Schule darf.

Ich bin eigentlich davon überzeugt, dass sie in die Schule gehen könnte von den Dingen die sie so macht, von der Motorik und bestimmt auch dann vom Sozialverhalten. Chiara hat im letzten halben Jahr riesen Entwicklungen durchgemacht. Sie scheibt, zählt, rechnet und versucht neuerdings auch zu lesen. Sie setzt sich auch immer häufiger zur Wehr wenn ihr etwas nicht passt und reden ist sowieso eine große Stärke von Chiara.

Was aber wenn wir sie jetzt anmelden würden und es dann nächstes Jahr heißt “ÄTSCHIBÄTSCH” du könntest, darfst aber nicht?
Letzte Woche war so ein Eltern Informationsabend im Kindergarten, mit dabei war auch eine Grundschullehrerin, Die Kindergartenleiterin, eine Erzieherin und natürlich einige Eltern der Muss-Kinder und ein paar Kann-Kinder Eltern. Irgendwann in der Runde kam dann eine Zahl “92” Muss-Kinder, was aktuell dann 4 Klassen wären mit je 23 Kindern, diese dürfen dann rein theoretisch bis 25 mit Kann-Kindern aufgefüllt werden. Theoretisch eben, was dann wirklich gemacht wird steht auf einem anderen Papier.
Wenn es also ganz blöd läuft sind vor Chiara so viele Kann-Kinder die nach dem 30. Juni aber vor dem 30. September Geburtstag haben, dass Chiara keinen der Kann-Kinder Plätze bekommt und somit weiter in den KiGa gehen MUSS, aber das Vorschulprogramm nicht nochmal mitmachen darf.

Eine mehr wie blöde Regelung, aber sie ist so, aber ist sie auch unumwerflich? Aktuelle Tendenz die sich mit dem heutigen Tag ein wenig mehr manifestiert hat ist…ein Jahr länger KiGa und somit nicht Vorschulkind, so schade ich es für Chiara finde, aber die Enttäuschung das sie nicht nächstes Jahr in die Schule darf weil irgendwer was dagegen hat möchte ich ihr glaube ich nicht zumuten.